In Zukunft könnten 3D-Drucker Herdplatten, Öfen und Mikrowellen beim Kochen ersetzen. Wissenschaftler zeigen das Potenzial, indem sie einen echten Käsekuchen herstellen.
New York – Beim klassischen Käsekuchen ist ja allein schon die bloße Bezeichnung irreführend. Denn, anders als sie verspricht, enthält der Kuchen keinen Käse im wörtlichen Sinne. Üblicherweise wird für die saftige Masse stattdessen jede Menge Quark oder Frischkäse verwendet. Aber sogar darauf verzichteten nun Wissenschaftler aus den USA. Sie erstellten den ersten Käsekuchen aus dem 3D-Drucker mithilfe von sieben Zutaten, unter anderem Bananenpüree, Erdnussbutter und Erdbeermarmelade. In einem Video zeigen sie Schritt für Schritt, wie der gedruckte Kuchen zustande gekommen ist.
Die Wissenschaftler der Columbia Universität in New York wollen mit dem Experiment der Frage auf den Grund gehen, ob Essen aus dem 3D-Drucker, die Art wie wir uns ernähren, verbessern könnte. Jonathan David Blutinger und sein Team veröffentlichen ihre Ergebnisse in einer Studie („Die Zukunft des softwaregesteuerten Kochens“) und zeigen den „Back“-Prozess in einem YouTube-Video. Jeder, der nun eine Rührschüssel und Teig erwartet, wird enttäuscht werden.
Mehrere Versuche, die sieben Zutaten Bananenpüree, Erdbeermarmelade, Cracker-Masse, Erdnussbutter, Nutella, Kirschtropfen und Frosting zusammenzusetzen, scheiterten. Bananenpüree und Marmelade konnten beispielsweise zunächst nicht ihre Konsistenz halten. Schlussendlich stellte sich die Cracker-Masse als stabilste Grundlage für die jeweiligen Schichten heraus. Und nach sieben Versuchen war es dann so weit: Der 3D-Drucker spuckte ein Stück fertigen, essbaren Käsekuchen aus.
Name der Studie: | The future of software-controlled cooking (Die Zukunft des softwaregesteuerten Kochens) |
Autoren: | J. D. Blutinger, C. C. Cooper, S. Karthik et al. |
Erscheinungsdatum: | 21.03.2023 |
Erscheinungsort: | npj Science Food |
Mit dem Kuchen, der übrigens mittels eines Lasers „gekocht“ wurde, wollen die US-Amerikaner die „Grenzen des Kochens ausloten“. Die Hitze des Lasers könnte den Autoren der Studie zufolge eine „wichtige Entwicklung“ darstellen. Denn dadurch könne die Konsistenz von pastenartig hinzu fest wechseln, was wiederum näher an dem traditionellen Backen läge.
Vorteile des Essens aus dem 3D-Drucker sehen die Forscher übrigens in der Nachhaltigkeit. Weniger Lebensmittel müssten weggeworfen werden, sie wären länger haltbar und vegane und vegetarische Alternativen könnten einfache produziert werden. Dennoch sei auch das Essen aus dem 3D-Drucker verarbeitet, deswegen nicht zwingend gesünder und der dadurch weltweit zunehmenden Fettleibigkeit nicht gerade zuträglich.
Foto © Screenshot/YouTube/Columbia Engineering
Zur wichtigsten Frage, nämlich wie der Kuchen geschmeckt hat, antwortet Blutinger auf Anfrage unserer Redaktion: „Anders als ein durchschnittlicher Käsekuchen“. Die Aromen würden enger beieinander liegen und dadurch „trifft jede Zutat den Gaumen zu einem anderen Zeitpunkt“. Blutinger habe diese „‘Wellen‘ des Geschmacks, bei einem gewöhnlichen Dessert „noch nicht erlebt“.
In NRW wurde der 3D-Druck in einer Nummer größer verwendet. Hier entstand Deutschlands erstes Haus aus dem 3D-Drucker in nur vier Tagen.
2023-03-28T14:17:22Z dg43tfdfdgfd